07Dez

  • Kategorie: Berufsschule Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
Kategorie:  Berufsschule Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
07Dez

Mit über 100 Archiven und archivähnlichen Einrichtungen befindet sich in Berlin eine sehr vielfältige Archivlandschaft. Im Rahmen des Berufsschulunterrichts hatte die Oberstufenklasse der Fachangestellten für Medien und Informationsdienste Fachrichtung Archiv (FaMI) des Karl-Schiller-Berufskollegs aus Dortmund die Möglichkeit diese und besonders deren Öffentlichkeitsarbeit kennenzulernen. Die dreitägige Exkursion fügte sich in das Lernfeld „Archivische Öffentlichkeitsarbeit“ (gem. der didaktischen Jahresplanung des Berufskollegs) ein.

Mit dem Zug ging die Reise in die Bundeshauptstadt. Direkt nach der Ankunft wurde eine besondere Einrichtung besucht, die Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen (BStU). Hier hat man eine große Erfahrung mit Besuchergruppen, da unter anderem monatlichen Führungen für Interessierte angeboten werden. Weiter ging es zum Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, dessen Bestände durch die Teilung Deutschlands erst nach der Wiedervereinigung zusammengeführt werden konnten. Dieses hat ebenso wie das Archiv der BStU kaum Neuzugänge zu verzeichnen, da die Registraturbildner nicht mehr existieren. Das Archiv des Deutschen Technikmuseums verwahrt neben zahlreichen und umfangreichen Firmennachlässen auch einige Sammlungen, aus denen Teile der Ausstellungen des Museums erarbeitet werden. Bei der „Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen der Gefallenen der deutschen Wehrmacht“  (WASt) gab es eine Begrüßung durch den Amtsleiter und einen sehr umfangreichen Rundgang durch die Abteilungen mit ihren unterschiedlichen Aufgaben. Das Landesarchiv Berlin beeindruckte durch einen modernen Zweckbau hinter historischer Fassade. Die Arbeitsweise und die archivischen Herausforderungen zeigten auch hier einige Parallelen zu den eigenen Erfahrungen der Gäste aus Westfalen. Ein Archiv mit Archivalientypen, deren Handhabe den Wenigsten vertraut war, ist das Deutsche Rundfunkarchiv in Potsdam. Die Lagerung der Filme und Tonbänder sowie weitere Besonderheiten machten diese Station zu einem informativen Abschluss der Exkursion.

In allen Einrichtungen, die in Berlin besucht wurden, nahm man sich viel Zeit für die Führungen und die Fragen der FaMIs. Auch konnten die Schwerpunkte in vielen Fällen individuell auf die Interessen der Gruppe abgestimmt werden, was positiv angenommen wurde und nicht zuletzt den fachlichen Austausch förderte. So wurden die Schüler immer als Besucher mit fundiertem fachlichen Hintergrund begrüßt. Insgesamt eine sehr interessante und lehrreiche Fahrt für die Schülerinnen und Schüler, bei der die individuellen Besonderheiten der einzelnen Archive und auch der Archivsparten deutlich wurde. Abschließend soll dem Fachlehrer Herrn Zaib sowie dem Förderverein des Berufskollegs gedankt sein, die durch Ihre Unterstützung diese interessante Fahrt erst ermöglicht haben.

Lars Sonnenberg (FMO 1)

Ansprechpartner: Volker Zaib

Die versiegelbare Aktentasche von Karl-Eduard von Schnitzler, Moderator der DDR-Fernsehsendung „Der schwarze Kanal“

Struktur des Deutschen Rundfunkarchivs, Potsdam