26Apr

  • Kategorie: Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
Kategorie:  Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
26Apr

Die Mittelstufenklassen des Bildungsgangs Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMIs) lernten, ergänzend zur Vorbereitung auf die anstehende Zwischenprüfung, die Aufgaben und Tätigkeiten des LWL-Medienzentrums für Westfalen in Münster kennenlernen. Am 15. Januar 2018 stellte uns Herr Dr. Springer das Film-, Bild- und Tonarchiv vor und ging dabei auf die Aufgaben, Dienstleistungen und Zielgruppen dieser Einrichtung ein. Weil unsere Gruppe insgesamt recht groß war, bekamen wir leider nicht die Möglichkeit, die Archivabteilungen zu besichtigen und die einzelnen Arbeitsschritte live vorgeführt zu bekommen. Um dies auszugleichen, präsentierte Herr Dr. Springer einige ausgewählte Archivmedien wie z.B. einen 9-Millimeter-Film mit Aufnahmen regionaler Feierlichkeiten und Polaroid-Fotos aus den 1980er Jahren als Anschauungsmaterial, das wir auch haptisch erfahren konnten. Anhand dieser Medien erklärte der Leiter anschaulich und nachvollziehbar, wie diese in das Archiv aufgenommen, gelagert und gepflegt werden.

Mittels eines Schwarz-weiß-Fotos vermittelte uns Herr Dr. Springer eindrucksvoll, wie schnell ein Bild fehlerhaft verschlagwortet werden kann, wenn nicht alle sichtbaren Indizien mit einbezogen werden. Sonst ist es nicht ausgeschlossen, dass ein Medium im Katalog verschwindet und durch fehlerhafte Beschreibungen nie wieder effektiv genutzt wird.

Am Nachmittag suchten wir das Technische Zentrum des Landesarchivs NRW im Münster auf. Der Leiter, Herr Frankenstein, stellte als Hauptaufgabe der Institution die Bestandserhaltung von Archivgut dar. Dazu gehören Prävention, Restaurierung, Konservierung, Notfallvorsorge, Digitalisierung sowie Schutz- und Sicherheitsverfilmung.

Da das Thema „Restaurierung von Archivgut“ von der Gruppe favorisiert wurde, setzte Herr Frankenstein in seinen Ausführungen darauf den Schwerpunkt. Die Mengenbehandlung von Papier bildet den Fokus der Tätigkeiten im Landesarchiv NRW. Im Rahmen der Trockenbehandlung werden Papiere gereinigt und gegebenenfalls Verblockungen gelöst. In der anschließenden Nassbehandlung können Schmutz und Säuren aus dem Papier ausgespült, geeignete Stabilisierungsmaßnahmen vorgenommen und Fehlstellen ergänzt werden.

Im Technischen Zentrum des Landesarchivs NRW werden auch Urkunden-, Amtsbuch- und Kartenbestände oder Einzelobjekte restauriert. Außerdem wurde der Gruppe erklärt, wie Schäden an Archivbeständen entstehen können. So können Wasser- und Feuerschäden, aber auch Schimmelbefall die Medien zerstören. Neben der Restaurierung ist die Sicherung der restaurierten Medien ein zentraler Arbeitsbereich in dem Archiv. Dies geschieht mittels Abfotografieren der Akten und speichern auf Mikrofilm, welche auf einer Stahlrolle aufgerollt werden. So können 24.000 km lange Mikrofilmbänder auf einer Stahlrolle aufbewahrt werden.

Beide Besichtigungen waren inhaltlich sehr ergiebig und erfüllten voll und ganz unsere Erwartungen.

Text: Sophie Schwenken und Silvana Heise
Bild: Volker Zaib
Ansprechpartner: Volker Zaib und Ronald Gesecus